Die CDU Deutz trauert um Helga Eylert

Helga Eylert

Unser langjähriges Vorstandsmitglied, Helga Eylert, ist am 5. März 2020 im Alter von 90 Jahren verstorben

Vor 51 Jahren trat Helga Eylert in die CDU ein, um sich insbesondere für die Belange älterer Menschen einzusetzen und gerade in der Seniorenpolitik Weichen für die Zukunft zu stellen. Denn sie
wusste schon damals, dass unsere Gesellschaft einen großen Schatz birgt: das Erfahrungswissen der älteren Generation, das sie in Familie, Beruf, Ehrenamt und Alltagsleben erworben hat. Und so hat Helga Eylert in vielen Jahrzehnten unermüdlich dafür gearbeitet, die Öffentlichkeit auf den Wert der Lebens- und Berufserfahrung älterer Menschen aufmerksam zu machen.

Damit hat sie aktiv dazu beigetragen, dass sich die Zeiten von Jugendkult oder Jugendwahn dem Ende zuneigen. Langsam scheint unsere Gesellschaft zu begreifen, dass Erfahrung von großem Wert ist. Im Grunde können wir es uns ja auch gar nicht leisten, Kenntnisse und Erfahrungen, die in langen Lebens- und Berufsjahren erworben wurden, nicht abzurufen. Jedem fallen bestimmt ein paar Politiker oder Künstler ein, die erst im hohen Alter zu ihrer Hochform aufliefen. Unser Oberbürgermeister Konrad Adenauer war bereits 73, als er zum ersten Mal zum Bundeskanzler gewählt wurde und dann jahrelang mit viel politischem Geschick und Gespür die Geschichte Westdeutschlands prägte. Theodor Fontane ging auf die 60 zu, als er anfing, die Romane über den märkischen Adel und das Berliner Bürgertum zu schreiben, die seinen literarischen Ruhm begründeten. Und Michelangelo war in seinen 60ern, als er das „Jüngste Gericht“ malte, jenes Altarbild in der Sixtinischen Kapelle, das bis heute alle Betrachter in seinen Bann zieht.

Und vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Gesellschaft gewinnt das Engagement der älteren Generation natürlich noch viel, viel stärker an Bedeutung. Viele Seniorinnen und Senioren sind heute bis ins hohe Alter aktiv, leistungsbereit und leistungsfähig. Sie wollen aktiv mitmachen, sich persönlich einbringen, Neues erfahren, sich austauschen, Anregungen sammeln, Kontakt mit Menschen haben, insbesondere auch mit der jüngeren Generation, kurzum – sie wollen weiterhin mitten im Leben stehen! Und Helga Eylert hat zahlreiche Seniorinnen und Senioren ihr Leben lang hierbei unterstützt und gefördert.

1988 gehörte sie deshalb auch zu den Gründungsmitgliedern des nordrhein-westfälischen Landesverbandes der Senioren-Union und füllte seitdem diese Vereinigung äußerst aktiv mit Leben. Bis zu ihrem Tod war Helga Eylert nicht nur Ehrenvorsitzende der Senioren-Union Köln, sondern bis vor einigen Jahren auch Mitglied des Bezirksvorstandes der Senioren-Union Mittelrhein sowie Delegierte der Senioren-Union Deutschland auf Landes- und Bundesebene. In meiner Partei, der CDU, war Helga Eylert ebenfalls stets aktiv und unterstützte unseren Vorstand in vielen Jahren vor Ort in unserem Ortsverband Deutz als Vorstandsmitglied.

Beispielhaft seien darüber hinaus ihre jahrelange Organisation und Moderation der monatlich bei der Senioren-Union Köln stattfindenden „Gespräche zur Kaffeezeit“ genannt, in denen Referenten aktuelle Probleme älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger aufgreifen und gemeinsam diskutieren. Besonders hervorheben möchte ich auch das Engagement von Helga Eylert als sachkundige Bürgerin im  Fachausschuss Soziales und Senioren der Stadt Köln, in dem sie mit großer Sachkunde die Interessen der älteren Bürgerinnen und Bürger vertrat.

Nicht zuletzt betreute Helga Eylert ehrenamtlich alte, kranke und hilfsbedürftige Menschen, unterstützte Senioren bei der Lösung ihrer täglichen Probleme und begleitete sie bei Behördengängen oder zu Gesprächen. Auch hat sie viele Jahre teils nebenberuflich, teils ehrenamtlich im Deutschordens-Wohnstift Konrad Adenauer Köln dort lebenden Menschen Geborgenheit, Sicherheit und menschliche Wärme gegeben und immer ein Gespür dafür gehabt, was alte Menschen bewegt.

Im Jahre 2009 wurde Helga Eylert von Oberbürgermeister Fritz Schramma das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland überreicht.

Wir verlieren mit ihr eine hochverdiente Persönlichkeit unserer Partei, Kämpferin für die Belange von Senioren und überzeugte Europäerin, wie sie immer auf zahlreichen Touren nach Brüssel und Straßburg erzählte und verneigen uns dankbar vor ihrer Lebensleistung.

Michael Musto
Vorsitzender der CDU Köln Deutz